25.=Busfahrt den ganzen Tag.
"I live in Bondo"
Der Tag begann mal wieder schrecklich früh. Um 6 Uhr hieß es Buspacken.
Während einige von uns unser Gepäck auf das Dach unseres Busses packten, waren die anderen mit gemütlichem Frühstücken beschäftigt. Nach dem Frühstück ging es los. Geplant war eine zweieinhalbstündige Fahrt nach Bondo zur Familie von Dan und ein anschließender Besuch bei Sara Obama. So, dass war geplant. Da bei uns aber ja bekanntlich nicht alles so läuft, wie es laufen sollte, verlief auch dieser Tag ein wenig anders. Es begann schon bei der Busfahrt in das Dorf von Dans Familie. Aus den zweieinhalb Stunden wurden nämlich fünf.
Zuerst einmal haben wir uns verfahren um dann anschließend auch noch zu erfahren, dass Dan gar nicht direkt aus Bondo stammt, sondern aus einem kleinen Dorf noch einige Kilometer weiter. Also ging es mit ziemlicher Verspätung zum Dorf. Damit war schon mal eins klar: der Programmpunkt Sara Obama muss verschoben werden. Als geeigneten Tag dafür sahen wir den Dienstag. Im Dorf angekommen wurden wir mit viel Freude empfangen.Es wurde traditionell getanzt und gesungen. Eine richtig herzliche Begrüßung. Dann wurden wir zu unseren Plätzen geführt. Als alle Platz genommen hatten erhielten wir eine Erfrischung bestehend aus Cola, Fanta, Sprite usw. - solche Dinge gibt’s hier nämlich auch im hinterletzten Loch. Dann wurden uns einige wichtige Verwandte Dans und Dorfbewohner vorgestellt und anschließend gab es ein leckeres Festmahl.Zur Feier des Tages gab es Ugali, Ziegenfleisch, Fisch, Salate und was natürlich nie fehlen darf – Chicken. Nach dem Essen, dass wir übrigens mit den Händen zu uns nahmen, wurde noch zur traditionellen Dorfmusik getanzt, bevor uns die Ehre erwiesen wurde, eine Ziege zu schächten. Das Schächten einer Ziege ist hier in Kenia eine Tradition die die größte Ehre für die Gäste sein soll. Wohl gerade deshalb kam es dazu, dass wir gefragt wurden, ob wir die Ziege nicht während des Schächtens halten wollen. Doch nur der tapfere Helmut gab sich diese Ehre. Wir anderen waren dann wohl doch zu feige. Während einige von uns diesem traditionellen Brauch beiwohnten, schauten sich die anderen das Haus Dans an.
Nun war es jedoch aller höchste Zeit aufzubrechen, denn wir mussten die Fähre zum Mbita Point bekommen. Nach einem schönen Abschied mit Gesang und Tanz, gab es noch eine kleine Bescherung für die Einheimischen. Auf dem Weg zur Fähre wurde uns bewusst – es wird wirklich eng mit der Zeit. Die Fähre sollte um 17 Uhr ablegen. Nun wurde es 17 Uhr und der Fährhafen war noch nicht mal in Sichtweite. Aber da wir hier ja glücklicherweise in Kenia sind und alles in „english-time“ läuft, war bei unserer Ankunft um ca. 17.20 Uhr schnell klar, dass die Fähre auch noch nicht da ist.
Um 18 Uhr begann die Überfahrt. Im ICIPE angekommen waren wir eigentlich echt positiv überrascht – eigentlich. Als wir nämlich dort die Zimmer erhielten, erfuhren wir, dass 14 von uns in Einzelzimmern untergebracht waren. Soweit ja nicht schlimm. In den Zimmer angekommen folgte jedoch der sehr, sehr große Schock: Ein Zimmer wie eine Gefängniszelle. Bett, Stuhl, Tisch. Mehr nicht. Das heißt doch: abertausende von Mücken überall!! Ein Bild des Grauens für uns, denn seither waren wir für kenianische Verhältnisse echt super Unterkünfte gewohnt. Aber was blieb uns anderes übrig – für den Moment erstmal nichts. Also schlossen sich einige in Grüppchen von zwei oder drei Personen zusammen und teilten sich ein Zimmer, da wir es ja gar nicht mehr gewohnt waren, alleine zu schlafen. Eng, aber gemütlich und warm.
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