1.+2. Tag Freitag 17.07.09-Samstag 18.07.09 Flug von Frankfurt über Dubai nach Nairobi
Für ungefähr die Hälfte der Gruppe beginnt die gemeinsame Reise bereits in Heilbronn am Hauptbahnhof. Nach ergiebigen Auseinandersetzungen mit dem Bahnpersonal und den Kartenautomaten gelingt es uns schließlich dank eines einzelnen kompetenten Bahnangestellten (ein herzliches Dankeschön an diesen Herrn) und unserer geballter Intelligenz beides zu überlisten und unsere Bahntickets zu erhalten. Hier an dieser Stelle ein kleiner Seitenhieb auf die Bundesbahn, die sich ganz offensichtlich alle Mühe gibt, ihre Kunden zu verscheuchen. Die Bahnfahrt selbst gestaltet sich sehr angenehm und vergeht dank angeregter Unterhaltungen auch sehr schnell.
Am Flughafen treffen wir auf den Rest der Gruppe, endlich kann die große Reise losgehen. Zunächst steht allerdings das Einchecken an. Die Schlange vor dem Emirates-Schalter zieht sich durch die ganze Flughafenhalle und macht die sachkundige Einweisung in die Schlangenverlaufsplanung durch das Flughafenpersonal notwendig. Da wird um Millimeter gerungen und nichts dem Zufall überlassen.
Schließlich sind wir glücklich unser großes Gepäck los und begeben uns zum Gate. Bei der Sicherheitskontrolle löst unser Bronzetäubchen in Raimunds Gepäck großes Erstaunen aus. Wir müssen das Tierchen sogar zwecks Sprengstoffspezialuntersuchung vorübergehend abgeben. So bekommt die Friedenstaube als mögliche Vermittlerin eines Anschlages für uns eine neue, ungeahnte Bedeutung.
Das Borden geht dann relativ schnell und ehe man noch groß zum Nachdenken kommt, sind wir schon in der Luft. Der Flug von Frankfurt nach Dubai ist sehr angenehm und ruhig, ein leckeres Essen wird serviert und die meisten verschlafen den größten Teil der Nacht.
In Dubai wird zunächst die Kunstwelt des Flughafens bewundert, der als riesiger Konsumtempel aufwändigst gestaltet ist. Es gibt wenig, was man hier nicht kaufen könnte, aber eigentlich gar nicht braucht. Interessant ist es trotzdem. So nach und nach finden sich aber alle am Gate ein, um den Rest der Pause für ein kleines Schläfchen zu nutzen.
Dann wird unser Flug aufgerufen und wieder geht es in die Luft.
Auch auf dem Weg nach Nairobi ist der Service unschlagbar gut (hier könnte sich die Bahn mal eine Scheibe abschneiden, Emirates ist bestimmt gerne bereit Ratschläge zur Kundenpflege zu geben). Der Landeanflug auf den Flughafen am Rande Nairobis gestaltet sich allerdings aufgrund der hier üblichen Winterwetterlage mit Wolken und Wind sehr unruhig, so dass die meisten nach glücklicher Ankunft am Boden doch etwas grünlich im Gesicht sind.
Bei der Einreisekontrolle heißt es erst mal ein Flut von Papieren auszufüllen. Dann bekommen wir den ersten Einblick in die Bürokratie des Landes. Nachdem das alles geschafft ist, sammeln wir unseren Gepäckberg zusammen und können endlich dem Flughafen entfliehen. Draußen werden wir herzlich von Phillipp, Dan, Titus und unserem Fahrer Charles in Empfang genommen. Die geplante Pressekonferenz reduziert sich aufgrund der Abwesenheit von Raimunds Freund George auf eine kleine Ansprache durch einen Vertreter der kenianischen Menschenrechtsorganisation. Er nimmt auch unsere Taube als erster in Empfang.
Charles, unser bereits von der letzten Reise bekannter und sehr geschätzter Fahrer stellt uns stolz den neuen großen Bus vor, angesichts unserer gigantischer Gepäckmenge wirkt der Bus allerdings eher winzig und es wird schnell klar, dass wir hier nicht alle Platz finden.
So wird ein Teil der Gruppe in Dans Auto ausgelagert.
Die Fahrt im Bus beginnt sehr lustig, jedes Schlagloch (und es gibt viele) wird mit freudigem Gelächter begrüßt.
Doch schnell wird es angesichts der so ganz anderen, ungewohnten Welt sehr still im Bus. Jede/r ist nur noch mit Schauen und Nachdenken beschäftigt. Nairobi ist trocken, die Luft voll mit rotem Staub. Es hat seit Jahren viel zu wenig geregnet, so dass die Massai ihre Rinderherden auf der Suche nach Weidegründen in die Stadt treiben. In unseren Augen erbärmliche Hütten reihen sich an der Straße auf. Ziegen, Menschen mit Wasserkanistern, Schweine, Autos, Rinder und Busse quetschen sich in einem unergründlichen Gewirr durch die Straßen. Werkstätten für Autos und Möbel, Stände mit Kleidung und Nahrungsmitteln preisen unter freiem Himmel ihre Dienste und Waren an. Mit einem Wort, es ist ein Kulturschock.
Die Ankunft im ICIPE gibt den überforderten Gehirnen...
......dann wieder die Möglichkeit zur Entspannung. Wir werden freundlich begrüßt und im Gästehaus auf die schönen Zimmer verteilt. Lediglich die kleine Gruppe in Dans Auto kommt etwas später, da Titus und Dan leider vergessen hatten, dass ein Auto ohne Benzin einfach nicht fahren will.
Nachdem alle glücklich angekommen sind, gibt es Abendessen im ICIPE. Am Abend fahren wir noch in die Stadt und nehmen auf der Terrasse des altehrwürdigen Norfolk-Hotels einen Willkommensdrink. Zurück zum ICIPE fallen alle erschöpft in die Betten und schlafen dem nächsten Tag entgegen.
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