Dienstag, 28. Juli 2009
5.Tag Mathare Valley&Dan´s Kinderprojekt am 21.07.09
Nach unserem Frühstück und einem kurzen Briefing über den heutigen Tagesablauf, fuhren wir um 10:30 Uhr los, ins Mathare Valley. Nach einem kurzen Besuch bei Dan zu Hause, fuhren wir in den Slum, in dem rund 800 000 Menschen leben. Alle von uns stiegen wohl an diesem Morgen mit einem ziemlich mulmigen Gefühl im Bauch aus dem Bus, den Charles, unser Fahrer, am Rand des 2. Größten Slums in Nairobi geparkt hatte. Zu Fuß machten wir uns auf denn Weg zu den German Doctors, zur Feeding Rose und zum St. Bededict´s Children Programm. Der Weg durch den Slum bot für uns ungewohnte Bilder. Es war ziemlich bedrückend unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben müssen. Die schiefen Wellblech- und Lehmhütten stehen dicht gedrängt an den teilweise sogar asphaltierten Straßen. Zwischen den Hütten liefen vereinzelte Dreckpfützen hindurch, Müll liegt verstreut herum und in der Luft liegt ein unangenehmer Geruch => Rauch, Müll, schlecht riechendes Wasser. Überall standen und saßen Kinder und Erwachsene auf den Straßen, die uns neugierig beäugten. Vor allem die Kinder waren begeistert von dem ungewohnten Anblick und fragten uns:“ How are you?“, und schüttelten uns erfreut die Hände.
Unsere erste Station war das Feeding Programm, eine Organisation der Deutschen Ärzte. Ca. 250 Menschen pro Tag bekommen dort Frühstück und Mittagessen. Wir durften alle Räume und auch die Küche besichtigen und uns wurde alles ausführlich und begeistert erklärt. Nun führte unser Weg weiter durch den Slum. Wir kamen an einigen Schulen und Kindergärten vorbei. Die Kinder hatten uns begeistert mit einem Lied begrüßt und freuten sich riesig darüber, dass auch wir ihnen ein Liedchen singen konnten.
Als nächstes führten uns Dan und Titus zu den German Doctors, die ihre Station mitten im Mathare Valley haben. Eine der deutschen Ärztinnen empfing uns freundlich und erzählte uns interessante Erlebnisse aus ihrer Arbeit mit den Menschen. Die sechs Ärzte behandeln ca. 350 – 500 Patienten pro Tag. Ein Mal pro Woche gehen ein bis zwei Ärzte in den Slum und machen sozusagen Hausbesuche bei denen, die nicht mehr zur Station kommen können.
Nach dem Besuch bei den Ärzten liefen wir zum St. Benedict´s Children Programm. Darauf hatte ich mich besonders gefreut. Das Projektgebäude steht am Rand des Slums. In diesem Projekt werden verhaltensauffällige, obdachlose und drogenabhängig Jungen rehabilitiert, also an einen geregelten Tagesablauf und an ein normales Leben mit Schule gewöhnt. Als wir durch die Eingangstür traten, die von einem grimmig dreinblickenden Wächter bewacht wurde, wurden wir begeistert und freundlich von den ca. 25 Jungs die sich momentan im Projekt befinden begrüßt. Wir bekamen eine Führung durchs Haus, konnten Schmuck und Karten kaufen, die von den Jungen in ihrem Kunstunterricht angefertigt wurden. Zur Begeisterung von uns und den Kindern, fand danach ein lustiges Fußballspiel statt, bei dem alle sehr viel Spaß hatten. Später versammelten sich alle im Innenhof und die Jungen sangen und tanzten für und auch mit uns.
Das war ein besonderes Erlebnis, denn die Kinder waren so voller Freude und Hoffnung und ihr Singen und Tanzen war ergreifend und war sozusagen der krönende Abschluss für einen nicht ganz einfachen Tag im Mathare Valley. Danach gingen alle mit einem zufriedenen, heiteren Gefühl zurück zum Bus.
Jenny und Marina hatten die Ehre mit Dan in seinem Auto zum ICIPE zu fahren. Dort wurde die Friedenstaube an den Chef von ICIPE, Christian Borgemeister, Professor der Biologie/Entomologie, überreicht. Um 19:00 Uhr gab es Abendessen (Reis, Kartoffeln, Fisch, Gemüse…) und später saßen wir noch in lustiger Runde beisammen und sangen einige fröhliche Lieder bis tief in die Nacht.
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