Freitag, 19. Februar 2010

Donnerstag 06.08-Freitag 07.08.09 Heimreisetage der Nichtmombasafahrer,

Am Donnerstagmorgen klingelte der Wecker zur wahrhaft unchristlichen Zeit, da einige von uns „Heimreisenden“ die „Mombasagruppe“ noch verabschieden wollte. Diese ist dann auch gegen 6.00 Uhr mit Dan und Titus zu diesen unbekannten Gefilden aufgebrochen. Wir anderen legten uns noch mal ein paar Stündchen aufs Ohr oder wurden vom Packfieber ergriffen. Gegen 11.00 Uhr trafen die letzten Frühstücker oder auch schon Mittagesser der Gruppe ein. Hier an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an unseren Nachtwächter im ICIPE Emanuel, der an diesem Tag von fünf Uhr früh bis fast zum Mittagessen Frühstück für uns gemacht hat.
Beatrice, Helmut und Silke sind anschließend nochmals auf die Suche nach der ICIPE-eigenen Seidenproduktion gegangen, haben für die Lieben zuhause Präsente erstanden und dabei noch ein nettes Plauderstündchen mit den immer freundlichen Angestellten erlebt.
Gegen 13.00 Uhr brachen wir mit Charles auf, zu unserer Abschiedstour, durch Nairobi. Im Saritcenter bzw. dem umgebenden Markständen konnte nahezu alles an Andenken besorgt werden, was zu diesem Zeitpunkt eventuell noch hätte fehlen können. Anschleißend fuhr uns Charles zum City Market, einem großen und schönen Obst- und Gemüsemarkt im Stadtzentrum. Hier konnten wir uns zum letzten Mal an dem überwältigenden Angebot farbenfroher Früchte erfreuen und mit den immer fröhlich lachenden und zum Scherzen aufgelegten Händlern um die schönsten Früchte „ringen“. Und wie so oft fragt man sich, warum man hier so selten ein verdrießliches oder missmutiges Gesicht sieht, wo doch die Lebensbedingungen um so vieles schwieriger sind als bei uns.
Nach einem kurzen Abstecher zum City Market entschlossen wir uns erschöpft aber zufrieden, den Tag im Serena-Hotel ausklingen zu lassen.
Mit einem leckeren Saft oder Tee, je nach Belieben, machten wir es uns an dem schönen Pool gemütlich und genossen die aufmerksame und freundliche Bewirtung. Helmut erntete noch einen Lacherfolg, als er aus einem tief schürfenden Gespräch mit Charles aufgeschreckt, die Bedienung in schönstem Deutsch bat: „bringen Sie mir doch bitte die Rechnung“, was diese mit einem leicht irritierten Blick quittierte.
Leider wurde es dann auch langsam schon Zeit für die Fahrt zum Flughafen und wir quälten uns durch den üblichen Nairobi-Feierabendverkehr mit seinem ganzen Lärm und Gestank.
Am Flughafen verabschiedeten wir uns mit einem kleinen Präsent von Charles, der uns die vergangenen drei Wochen nicht nur Fahrer, sondern auch Freund und Helfer gewesen ist und uns in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite gestanden war.
Das Einchecken an Schalter und Gate ging überraschend problemlos und schnell, so dass wir das Land ohne einen letzten „Bürokratenangriff“ verlassen konnten.
Freitag:
Nach einem angenehmen Nachtflug, der von den meisten in tiefem Schlummer verbracht wurde, landeten wir am frühen Morgen in Dubai. Da unser Anschlussflug noch nicht aufgelistet war, kostete es uns in unserer schlaftrunkenen Verfassung zunächst etwas Mühe zu entscheiden, in welche Richtung wir uns wenden sollten. Aber schließlich war auch das geschafft und wir konnten uns am richtigen Gate niederlassen. Helmut und Silke hüteten das Gepäck, der Rest der Gruppe machte sich auf die Jagd nach Gold und Geschmeide. Nun ist die Haupthalle des Flughafens Dubai leider ziemlich groß, die Jagdgründe daher etwas unübersichtlich. Wie dem auch sei, da kann man schon mal die Zeit aus dem Auge verlieren. Leider verloren die Jäger zudem auch die Lautsprecheransagen aus den Ohren, so dass der von Silke schon leicht panisch veranlasste „final call for all Passengers to Frankfurt“ kein Gehör fand.
Glücklicherweise fanden sich aber alle Abtrünnigen in buchstäblich allerletzter Sekunde; unmittelbar nach uns wurde das Gate geschlossen; ein und wir konnten Dubai ohne Verluste wieder verlassen (Uff, wieder ein paar graue Haare mehr).

Der Flug nach Frankfurt war leider etwas unruhig, was Ineke zu der logischen Schlussfolgerung veranlasste, dass es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre, das Flugzeug zu verpassen. Mir war es dann aber doch lieber pünktlich in Frankfurt zu landen. Das taten wir dann auch und nachdem sogar das komplette Gepäck wohlbehalten aus den Tiefen des Flughafens wieder aufgetaucht war, dachten wir entspannt „jetzt kann nichts mehr schief gehen“. Aber denkste. Leider durfte Anica deutschen Boden nicht mehr betreten, da sie ihren Pass im Flugzeug vergessen hatte und die Behörden sich hartnäckig weigerten ihr fröhliches Lächeln als Ersatz zu akzeptieren. Glücklicherweise konnte er wieder gefunden und auch dieser Schrecken überstanden werden.
In der Flughafenhalle trennten sich unsere Wege und jeder schleppte seinen Gepäckberg und viele; hoffentlich überwiegend gute; Erinnerungen an diese wahrscheinlich einmalige Reise vollends nach Hause.

Silke Fischer

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